Replik | Verteidigung mit dem Stock praktische Anwendungen von Stöcken verschiedener Längen auf der Burg Guttenberg
Ort: Burg Guttenberg https://burg-guttenberg.de/ PLZ: 74855 Siehe auch: https://burg-guttenberg.de/burg-guttenberg/umgebung/ Termine: siehe Rubrik Termine & Specials Ablauf: Sonntag von 10:00 - 17:00 Uhr (mit Pausen). Infos und Anmeldung unter: kampfkunst-wimpfen"bitte nur das @-Zeichen hier einsetzen"t-online.de Teilnahme: keine Voraussetzungen, alle Stöcke werden gestellt ab 18 Jahren, Teilnehmerzahl limitiert auf maximal 14 Teilnehmer ab 14 J. in Begleitung eines Erziehungsberechtigten, der ebenfalls teilnimmt Preis (inkl. 19 % MwSt.): 85,- € pro Person / zu zweit: 150,- € Übernachtung, Getränke und Verpflegung sind im Preis nicht enthalten. Leitung: Renate & Martin Spraul, Jeweils über 35 Jahre Erfahrung im Stockkampf. Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf Selbstverteidigungs-Techniken mit Stöcken unterschiedlicher Längen. Die gelernten Techniken lassen sich effektiv auf zahlreiche Alltagsgegenstände wie z.B. Besen, Gartengeräte, Regenschirm, Spazierstock, Fahrradluftpumpe, aufgerollte Zeitschrift übertragen. Lassen sie sich überraschen! Es ist nicht wesentlich, ob sie zuvor bereits Kampfsport betrieben haben oder nicht. Für alle Veranstaltungen gilt: Der Langstock Der Langstock ist als Waffe und Verteidigungswerkzeug in nahezu allen Kulturen der Welt bekannt und ist sicherlich eine der ältesten Waffen der Menschheit. Sowohl in Asien wie auch in Europa wurde der Langstock sowohl von den Bauern als Gebrauchsgegenstand aber auch zur Selbstverteidigung, z.B. in Form von Heugabel oder Hacke verwendet. Die Ritter und Landsknechte verwendeten den Langstock als Übungswaffe beim Trainieren der Techniken für z.B. Speer, Lanze oder Hellebarde. Auch der Bogenschütze hat, wenn ihm die Pfeile ausgingen, seinen entspannten Bogen als letztes Mittel seiner Verteidigung genutzt. Als Hirtenstab für den Schäfer leistet der Stock bis heute gute Dienste, und wurde hier früher auch effektiv zur Verteidigung gegen wilde Tiere eingesetzt. Aus dem asiatischen Raum sei z.B. der Bo (Japan), Kon (Okinawa), chang bong (Korea) und K‘un oder Gun (China), sowie Bankaw (Philippinen) genannt. (siehe auch Kobudo 1, R. Habersetzer, ISBN-13: 978-3-938305-02-7). Auch in Europa sind eine Reihe von Techniken des Langstocks gut überliefert, man findet sie als Kapitel in Schwertbüchern wie z.B. von Hans Talhofer (1467), ISBN: 978-3-932077-03-6, Paulus H. Mair (Mitte 16 Jhdt.), Jakob Sutor (1612), aber auch bei Clements, ISBN 13: 978-1-58160-004-9 oder bei Tobler, ISBN 13: 978-3-925698-05-7. Unter: http://www.umass.edu/renaissance/lord/ und http://www.wiktenauer.com/ finden sich viele alte Schriften mit Bildern in hervorragender digitaler Qualität. In England wird er unter „Quarterstaff“ bis heute aktiv trainiert (http://www.quarterstaff.org/). Für Philippinische Stockkampfkunst und Afrikanische Trommelrhytmen finden sich sehr interessante Angebote unter: www.jutta-bootz.de Der kurze Stock Der kurze Stock mit einer Länge von 90 bis 1,10 m wird seit Beginn der Menschheitsgeschichte als Werkzeug auch zur Selbstverteidigung benutzt. So wird bis heute der Wanderstock in Deutschland nicht nur als Gehhilfe, sondern auch gerne zur Abwehr zwei- und vierbeiniger Störenfriede eingesetzt. Aus dem Mittelalter bekannt sind Bezeichnungen wie Knüppel, Prügel oder Keule, Techniken hierzu finden sich unter Paulus H. Mair (1517-1579), Bayerische Staatsbibliothek München. Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Keule Das Tahtib ist eine altägyptische Form des Stockkampfes und -tanzes, das bereits auf Pyramiden ca. 2500 v. Chr. erstmals bildlich erwähnt wurde. http://en.wikipedia.org/wiki/Tahtib. In Irland entwickelte sich vor über 1000 Jahren ein Kampfsystem basierend auf dem Shillelagh, dem Irish Blackthorn, der in etwa die Länge eines Spazierstockes besitzt. http://de.wikipedia.org/wiki/Shillelagh_(Waffe) In England entstand um 1898 das Bartitsu, das vor allem den Spazierstock als Verteidigungswaffe einsetzt. http://de.wikipedia.org/wiki/Bartitsu; Aus Japan ist ein sehr effektives Techniksystem für den Hanbo (halber Bo = halber Langstock = 91 cm) im Detail überliefert. Als Herkunft wird das Kukishin Ryu (ca. 14. Jahrhundert) gesehen. Bis heute werden diese Techniken im Ninjutsu, Jujutsu und Kobudo trainiert. Die effektivsten Techniken aus diesem Bereich fließen ebenfalls in dieses Seminar mit ein. Zudem ist zu erwähnen, daß sich sowohl im asiatischen als auch im europäischen Raum im Mittelalter Verteidigungstechniken entwickelt haben, die eine Selbstverteidigung mit dem Schwert in der Scheide ermöglichen. So konnte man sich auf "harmlose" Art verteidigen. Diese Techniken lassen sich ebenfalls direkt auf den kurzen Stock übertragen. Die mit dem kurzen Stock praktizierten Techniken lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: "harte" Techniken wie Schlag- und Stoßtechniken, sowie "weiche" Techniken wie Hebel-, Würge- und Wurftechniken. Somit ist die in der Notwehrsituation geforderte Verhältnismäßigkeit der Mittel möglich. In der heutigen Zeit besitzen zahlreiche Alltagsgegenstände ein vergleichbares Format wie z.B. Regenschirm, Spazierstock, Fahrradluftpumpe, aber auch eine eng aufgerollte Zeitschrift. Die geübten Techniken lassen sich folglich direkt in eine Verteidigungssituation der heutige Zeit übertragen. Außerdem ist es sinnvoll selbst mit einem Stock gearbeitet zu haben, um sich mit leeren Händen auch gegen einen Angreifer mit Stock verteidigen zu können. Der Escrima Stock - siehe Gelong Dao und Escrima Mehr Details finden sich unter: Bücher und Informationen |
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